Top Story

Tokio Hotel: „Wir machen eine Show, die es zuvor in Clubs noch nie gab!“

Am 26. März melden sich die einstigen Teenie-Helden Tokio Hotel mit einer raren Club-Show in der Wiener Arena zurück. Das WEGOTIT-Interview zum Comeback: Tokio Hotel über die Wien-Show und ihre Österreich-Erinnerungen, erhöhte Ticket-Preise, den neuen Sound und Conchita Wurst.

Am 26. 3. kommt ihr in die Wiener Arena. Was darf man sich da erwarten?
Bill Kaulitz: Wir sind gerade in den Tour-Vorbereitungen, denn wir haben so etwas ja noch nie gemacht. Es wird eine kleinere Tour. Sehr intim. Wir wollen dabei die kleinen Live-Clubs in einen Nachtclub verwandeln. Wir wollen alle Fans auf eine große Party mitnehmen. Es wird sehr elektronisch, was für uns eine große Herausforderung ist. Denn wir wollen alle Instrumente live auf die Bühne bringen. Das wird ganz anders als alles was wir bislang gemacht haben: Sehr technisch. Und wir bringen auch sehr viel Produktion in diese kleine Hallen mit. Es wird ein sehr großes Projekt. Sehr spannend.

Eine große Produktion, für kleine Hallen – bleibt da überhaupt noch Platz für die Fans?
Bill Kaulitz: Doch. Auf jeden Fall, aber wir wollten etwas machen was es zuvor in Clubs noch nie gab. Wir wollen die Fans immer überraschen und coole neue Sachen ausprobieren. Wir haben eine sehr coole Produktion.

Ihr verlangt dafür in Wien 86 Euro Euro – das ist doch relativ heftig …
Bill Kaulitz: Die Idee so eine Tour zu spielen hatten wir schon mit dem Album-Release. Da seilten wir oft Akustik-Sets und wurden ständig gefragt ob wir nicht mal etwas intimere Sachen spielen können. Und dann dachten wir: Das machen wir jetzt. Es gibt nur ganz wenige Karten dafür und deshalb wird das auch wahnsinnig intim. Wir spielen damit auch in Amerika und Südamerika, im Herbst auch in Russland und wir wollen auch Asien.
Tom Kaulitz: Wir bringen da natürlich eine Produktion mit, die für solche Venues nicht normal ist. Das ist eine Konzept-Tour.

Wo stehen Tokio Hotel anno 2015? Wer sind heute eure Fans?
Bill Kaulitz: Das lustige ist, dass das ja in allen Länder unterschiedlich ist. Wir hatten gerade in Amerika ein Konzert, da war ein sehr erwachsenes Publikum. Da waren wir die jüngsten im Raum.
Tom Kaulitz: Ältere, Jüngere,- im Prinzip echt durchgemischt. Was wir sehr gut finden.
Bill Kaulitz: Jetzt kommen auch schon Familien. Mütter mit ihren Töchtern, die aber auch schon Mitte 20 sind, die Töchter. Ich finde das ganz schön. Das schöne an Musik ist ja dass sie Generationen übergreifend ist. Das ist sehr verbindend. Wir hatte auch nie diese Zielgruppe im Kopf. Wenn wir ein Album machen, dann schreiben wir das ja auch nicht für bestimmte Leute.
Gustav Schäfer: Das Publikum das zu uns kommt hat ja eine ganz große Gemeinsamkeit: Sie sehen alle auf unglaublich gute Musik.

War es schwer oder einfach nach so langer Pause wieder ein Album zu machen?
Bill Kaulitz: Wir brauchten die Pause, denn wir hätten nach dem letzen Album nicht sofort wieder ein neues machen können. Wir waren da zu ausgebrannt an Ideen und auch an Kraft und Lust. Wir brauchten da ein bisschen Abstand um wieder Inspiration zu finden. Und dann war es relativ einfach. Wir haben uns total viel vom Nachtleben inspirieren lassen. und wir hatten auch total viel Zeit, weil es von der Plattenfirma gar keinen Druck gab. Und das war gut. Denn wir hatten dafür ja auch zum ersten Mal selbst produziert. Und das war eine ganz neue Erfahrung.

Euer Tipp für aktuelle Teenie-Bands?
Bill Kaulitz: Das wichtigste ist sich nicht zu verstellen. Für uns war immer das wichtigste frei zu sein. So auszusehen wie wir wollen und die Musik zu machen die wir wollen. Man muss sich da total wohl damit fühlen. Man kann nichts erzwingen. Man kann nicht ins Studio gehen und sagen heute schreibe ich eine Hit und der soll für dieses oder jenes Zielpublikum sein. Das wichtigste ist dass man selbst total Bock drauf hat und sein Ding liebt. Nur so kann man Erfolg haben.

Die alten Songs spielt ihr aber noch immer gerne?
Bill Kaulitz: Auf jeden Fall. Das sind Klassiker und auf die ist man auch unglaublich stolz darauf, dass man die hat. Und dass die Fans die noch immer hören wollen. Weil es so erfolgreiche Songs sind. Wir verbinden mit diesen Songs auch eine bestimmte Zeit und ein bestimmtes Gefühl. Die gehören einfach zu unserer Bandgeschichte. Die spielen wir noch immer gerne. Manchmal ändern wir sie auch etwas ab und machen neue Versionen draus, aber wir spielen die immer wieder gerne.

Bill, du hast gerade wieder einen ziemlich großen Image-Wandel vollzogen. Wie wichtig ist es immer wieder anders auszusehen?
Bill Kaulitz: Das ist von Künstler zu Künstler unterschiedlich. Es gibt ja auch wahnsinnig viele Bands und Künstler die immer wieder das gleiche machen. Die sich gar nicht verändern. Die wissen was die Fans wollen und die bedienen das einfach, weil sie wissen, dass es funktioniert. Und dann gibts welche, die das immer wieder gerne ändern. Wir wollen immer das machen worauf wir gerade Lust haben. Ich will mein Haare nicht immer gleich tragen und auch nicht immer die selben Songs schreiben, damit die Fans damit glücklich sind, Wir wollen das machen worauf wir Bock haben. Zu uns gehört Veränderung total dazu und das ist etwas das ganz normal entstanden ist. Ohne dass wir das große überlegt haben. Man verändert sich, wird Älter und hört andere Musik. Und das spiegelt sich dann auch in der eigene Musik wieder.

Was haltet ihr eigentlich von Conchita Wurst?
Bill Kaulitz: Ich muss ehrlich sagen, ich kenn überhaupt kein Lied von ihr. Ich fand das ganz lustig, dass sie das gewonnen hat. Und dass soviel Leute für sie angerufen haben fand ich ganz schön, weil das mal etwas ganz anderes war. Aber musikalisch kenn ich relativ wenig. Aber ich denke, sie kann doch ganz gut singen, denn sonst hätte sie nicht gewonnen.

Ist der Sohn Contest für euch ein Thema?
Bill Kaulitz: Nein! Wir gucken es auch nie, deshalb kenne ich auch die Songs nicht. Man kriegt dann natürlich immer mir wer da gewonnen hat, aber anschauen würde ich mir das nicht.

Neben der Musik habt ihr viele Pläne: Ein eigens Buch, Schauspiel-Ambitionen, eine eigene Model-Linie…
Bill Kaulitz: Tom und ich schreiben dieses Jahr ein Buch.
Tom Kaulitz: Wir wissen aber noch nicht wie schnell wir damit sind, vielleicht kommt es erst in 2 Jahren.
Bill Kaulitz: Kommt darauf an wie schnell wir damit fertig sind, aber das ist unsere Agenda für dieses Jahr. Das wollen wir auf jeden Fall machen. Mode—Linien-Pläne die gibt es schon lange, aber da glaube ich immer so ein bisschen so an Begegnungen und die richtige Zeit. Ich habe da immer viele Pläne, aber jetzt gerade durch das Album und die Tour habe ich kaum Zeit dazu. Aber das ist auf jeden Fall eine Sache die eich gerne mal machen will. Und das Schauspielen auch. Wir haben gerade unser Video abgedreht, zur neuen Single, das kommt im März und da durfte ich schon mal ein bisschen schauspielern und ich mag das ganz gerne. Ich würde das ganz gerne mal ausprobieren. Wenn das richtige Projekt kommt und richtige Zeit da ist dann könnte ich mir das sehr gut vorstellen.

Ihr schreibt schon mit 25 eure Autobiografie …
Bill Kaulitz: Ja Tom und ich machen das zusammen und erzählen über unsere ersten 25 Jahre.
Tom Kaulitz: Vielleicht kommen dann ja noch 3, 4 weitere Teile. Je nachdem wie alt wir werden.

Hättet ihr euch als 2005 alles los ging gedacht, dass ihr 2015 noch immer am Start seid?
Bill Kaulitz: Nein, wir hätten ja alle niemals überhaupt mit dem Erfolg gerechnet, denn wir hatten. Wir haben immer gehofft, dass wir mit der Musik unser Leben finanzieren können. Aber niemand von uns hätte je gedacht, dass wir so eine Karriere haben werden. Das kam für uns total überraschend. Wir sind unglaublich dankbar, dass wir so viele Alben rausbringen konnten. und das wir das immer noch machen dürfen und dass wir in die ganze Welt reisen dürfen und dort Konzerte geben können. Wir wir eine Tour planen, dann ist das schon krass. Wir können in Südamerika speilen. Das ist das größte für einen Künstler, dass man in anderen Kulturen und anderen Sprachräumem mit den eigene leider spielen darf. Hätte mir das jemand vor 10, 15 Jahren gesagt, dann hätte ich das nie gedacht.

Apropos anderen Kulturen und andere Sprachen: was sind eure Österreich-Erinnerungen?
Bill Kaulitz: Ihr habt extrem gutes Essen. Und das waren auch immer gute Konzerte.
Gustav Schäfer: Doch was sicher am meisten in Erinnerung blieb, ist das Essen. Ich esse immer gerne richtig gut in Österreich. Aber jetzt ist die Zeit reif für neue Erinnerungen.
Bill Kaulitz: Früher, als wir alle noch nicht Vegetarier waren, gab’s noch lecker Wiener Schnitzel. Und Kaiserschmarren. Aber den essen wir auch heute noch.

Alle Top-News - Täglich GRATIS in Deiner Inbox!



Das könnte Dich auch interessieren
 

  • Anne-Marie Wien, Gasometer 04-MAI-2019 Alle Top-News – Täglich GRATIS in Deiner Inbox! Email

  • Mit der kitshchig-schrillen „Witness“-Show, Kopfstand und Österreich-Fahne bestätigte Katy Perry gestern (04-JUN) ihren Ruf als größte Pop-Queen der Gegenwart. 12.500 Fans feierten in der Stadthalle die Party des Jahres. Die WEGOTIT-Kritik. Alle Top-News – Täglich GRATIS in Deiner Inbox! Email

  • Die Kelly Family begeisterte gestern (09-MAR) 12.000 Fans in der Stadthalle mit einem fast dreistündigen Hit-Feuerwerk und Hardrock-Sounds. Die WEGOTIT-Kritik. Alle Top-News – Täglich GRATIS in Deiner Inbox! Email

  • Katy Perry Wien, Stadthalle 04-JUN-2018 Alle Top-News – Täglich GRATIS in Deiner Inbox! Email