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So kultig rockten Pearl Jam in Wien

35 Rock-Hämmer in 178 Minuten! Pearl Jam lieferten gestern (25-JUN) in der Stadthalle ein epochale Show – mit Coverversionen von Beatles (Rain) über Neil Young (The Needle And The Damage Done) bis The Who (Baba O’Riley) und extremer Spielfreude. Die WEGOTIT-Kritik.

“Diesen Teil der Show widmet euch Barolo!” lachte Eddie Vedder zu Beginn des ersten Zugaben-Blocks, trank einen heftigen Schluck aus seiner schon dritten Rotweinflasche und stimme an der Akustik-Gitarre The Needle and the Damage Done, an. “Einen Song von unserem Onkel Neil der ja bald bei euch in Wien auftritt, und das vielleicht gar nicht spielt.” Das Highlight eines durch und durch gelungene Rock-Happenings dem man vor 16.000 Fans gleich lässige Unplugged-Versionen von Speed of Sound und Footsteps draufsetzte.

Zuvor jagten Eddie und seine Mannen schon zwei Stunden lang Kult-Klassiker wie Black oder Spin the Black Circle und die neuen Hits von Lightning Bolt durch die Stadthalle und überraschten mit einer brachialen Grunge-Version des Beatles-Klassikers Rain . Inspiriert von den Sintflutartigen Regenfällen, die nachmittags über Wien niedergingen. “Wir sind durch euere schöne Stadt gefahren und das hat uns sehr an Seattle erinnerte. Dann begann es zu schütten – und dann war es ganz genau wie Seattle,” sorgte Vedder dabei für viele Lacher.

Von seinen Mannen Jeff Ament, Stone Gossard, Mike McCready und Matt Cameron sowie Live-Keyboarder Boom Gaspar musikalisch tatkräftigst unterstütz lieferte Vedder in Wien die Show seines Lebens. Unter einem wirren Metal-Gerüst, das einem Girlanden verzierten Christbaum ähnelte, sowie 10 überdimensionale Glühbirnen rockte Vedder bei Standards wie Sirens oder Rearviewmirror einem Derwisch gleich über die Bühne, ging dabei oft auf Publikums-Wünsche ein und schwang zu Smile sogar auf der Abrissbirne. Witzig: seine deutschsprachigen Ansagen hatte er sich dabei auf eine College-Block in Lautschrift vorgeschrieben.

Zum Finale, das man bei vollem Hallenlicht abhielt, gab’s dann die ganz großen Kracher: Alive und das von Wien frenetisch gefeierte The Who Cover Baba O’Riley. Nach fast drei Stunden (!) Vollpower Show war Vedder begeistert: “Diese Halle hatte beim Soundcheck den zweitmiesesten Sound der Welt. Eine echte Katastrophe. Wir befürchtetet schon das Schlimmste, aber dank eurer Hilfe haben wir einen Abend geschaffen den wir nie vergessen werden.” 16.000 Fans konnten dem nur zustimmen.

Das war die Setlist in Wien (25-JUN-2014):
Long Road
Can’t Keep
Black
Last Exit
Why Go
Spin the Black Circle
Hail Hail
Got Some
Lightning Bolt
Mind Your Manners
Severed Hand
I Got Id
Amongst the Waves
Rain (The Beatles Cover)
Even Flow
Sirens
Wishlist
Rats
Public Image (Public Image Ltd. Cover)
Do the Evolution
Rearviewmirror
Zugaben:
The Needle And The Damage Done (Neil Young Cover)
Speed of Sound
Footsteps
Elderly Woman Behind the Counter in a Small Town
Daughter
State of Love and Trust
Brain of J.
Lukin
Porch
Smile
Zugaben 2:
Fuckin’ Up (Neil Young Cover)
Alive
Baba O’Riley (The Who Cover)
Indifference



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