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Roger Hodgson: “Werde mit dem Alter immer besser!”

Am 05-NOV feiert Supertramp Legende Roger Hodgson in der Stadthalle den 40. Geburtstag des Album-Klassikers Breakfast in America und stimmt dabei natürlich auch alle anderen Kult-Hits an. Von Dreamer bis It’s Raining Again. Das WEGOTIT-Interview über Konzert, Kino und Krisen.

Am 05-NOV rocken Sin in Wien. Was darf man erwarten?

Bei mir ist es wie mit dem Wein: Ich werde mit dem Alter immer besser und liefere, wie mir die Fans stets bekunden, eine wirklich fantastische Show. Da ist viel Herz dabei, Emotionen und Humor. Da liegt viel Magie in der Luft und die Songs kann ja wirklich jeder mitsingen: Egal ob Dreamer, The Logical Song, It’s Raining Again oder Breakfast in America.

Warum sind die Supertramp-Songs nach all den Jahren noch immer so populär?

Diese Songs sind für die Ewigkeit. Die treffen das Herz. Dazu hatten wir so viele Hits, dass das nie langweilig wird. Außerdem ist Musik die beste Medizin gegen den Stress des Lebens, vor allem wenn man alles mitsingen kann.

Warum galten Supertramp trotzdem niemals als cool…

Weil es bei uns nur um die Musik ging, wir boten keine Skandale und zertrümmerten keine Hotelzimmer. Es gab keine Alk-und Drogen-Exzesse, also waren wir für die Medien extrem langweilig. Dazu rockten wir gegen alle Trends wie Disco oder Punk.

Queen brachten Bohemian Rhapsody, Elton John Rocket Man – wann kommt der Supertramp-Film?

Wohl nie, weil unsere Story eben zu langweilig ist. Da gab keine es keine so schillernde Persönlichkeit wie Freddie oder Elten, nur gute Musik und das alleine ist für Hollywood wohl zu uninteressant

Sie feien in Wien gleich doppelt: 40 Jahre Breakfast in America und 50 Jahre Supertramp …

Als junger Musiker war schon die Aussicht auf nächste Platte ein Traum, dass das 50 Jahre funktioniert hätte niemand gedacht. Auch dass es mir noch immer Spaß macht und sogar mehr als früher.

Wie überlebt man 50 Jahre im Musik-Business?

In dem man früh kapiert, dass Erfolg ein zweischneidiges Schwert ist. Der verändert einem total und deshalb habe ich 1983 auch die Notbremse gezogen und bin bei Supertramp ausgestiegen. Ich habe diese Pause gebraucht um wieder zu mir selbst zu finden und um meine Kinder aufwachsen zu sehen.

War das der Grund für die lange Pause nach Supertramp?

Auch, aber ich habe mir die Handgelenke gebrochen und es war lange nicht sicher, ob ich je wieder spielen kann, was mich auch in die Depression trieb. Es war zeitweise so schlimm, dass ich dachte, wenn ich nicht Musik machen kann, dann brauche ja auch gar nicht mehr leben.

Hatten Sie wirklich Selbstmord-Gedanken?

Das nicht, aber schwere Depressionen! Wenn dir die Ärzte sagen „Das war es dann mit der Musik“ das muss man erst einmal verdauen. Aber zum Glück war und bin ich eine Kämpfernatur: Ich kann und wollte das nicht akzeptieren und kämpfte mich zurück.

Eine Supertramp-Reunion stand da nie im Raum?

Ich wollte zwar nicht per se eine Solo-Karriere, aber ich sah auch keine Zukunft für Supertramp: Wir hatten nach 14 erfolgreichen Jahren unseren Zweck erfüllt.

Die unsterbliche Lady Diana nannte Sie stets als ihren Lieblings-Sänger…

Das ist eine unglaubliche Ehre. Mehr wert als Platz eins. Leider habe sich sie nie getroffen, aber die Prinzen Harry und William haben mir erzählt dass ihre Mama in der Küche immer „Dreamer“ gehört hat und sie dabei alle rund um den Tisch getanzt sind.

Ihr letztes Album liegt bereits 19 Jahre zurück. Wann bringen Sie neue Songs?

Ich habe über 60 Songs in der Tasche, aber nie die Zeit sie aufzunehmen Auch weil ich mich frage, ob das überhaupt noch Sinn macht: die CD ist doch Tod, vielleicht veröffentliche ich aber einige via YouTube.



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