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One Direction: So gigantisch lassen sie Wien kreischen

Die gigantischste Bühne des Pop, 23 gar nicht so schlimme 08/15 Pop-Hits, eine erfrischend unchoreographierte Show und eine Hysterie wie zu Beatles-Zeiten. One Direction, die erfolgreichste Teenieband der Welt, tanzt am 10-JUN im Wiener Stadion an. Der Tourstart in Cardiff wurde gestern (05-JUN) zum unglaublichen Kreisch-Konzert. Die WEGOTIT-Kritik:

Drei-jährige Kinder mit Teddybären, rosa 1D-Sweater und 1D-Schriftzug an den Wangen, pubertierende Teenies mit Mamas Make Up, viel zu kurzen Hot-Pants und „Future Mrs. Styles“-T-Shirts und genervte Eltern. Unglaubliche Szenen gestern (05-JUN) Mittag vor dem Millennium Stadium in Cardiff, Wales. One Direction, die größte, erfolgreichste und – schenkt man den hyperventilierenden weiblichkeit jeglichen Alters Glauben – auch schönste Teenieband der Gegenwart startete im Cardiff ihre On the Road Again Open-Air-Tournee mit gleich zwei Konzerten und die Stadt ist seit Tagen im Ausnahmezustand. 50.000 Fans sind bei Tourstart dabei, darunter mindestens 10.000 Kinder im Vorschul- bzw. Kindergarten-Alter. Sie alle wollen Harry, Liam, Niall und Louis – die Nachnamen sind hier hinfällig – sehen und ein bisschen über Zayns Ausstieg kreischen. Als um 17 Uhr endlich die Stadion-Tore öffneten waren die Schlangen bei den vier Eingängen zwei Kilometer lang – das gab’s noch nie. WEGOTIT war live dabei.

Auch das Kreisch-Konzert bis zum Konzert-Beginn war ohrenbetäubend. Egal ob nun bei den lustigen Pop-Springinkerl McBusted (Year 3000) die auch in Wien das Vorprogramm bestreiten oder bei der Zielgruppen-gerechten Zwischen-Werbung für Mode, Schmuck und Make-Up. Als um 20.37 Uhr, also für die Kleinkinder schon ziemlich zu spät, endlich das Stadion-Licht erlosch und Harry, Liam, Niall und Louis auf der Spitze ihrer unglaublichen Raumschiff-Bühne in Nebelschwaden erschienen kannte die Hysterie keine Grenzen. „Hallo Cardiff. Habt ihr uns vermisst?“

Vom Opener Clouds bis zum von hunderten Feuerwerks-Salven begleiten Finale Best Song Ever zelebrierten die singenden Tänzer – oder tanzenden Sänger – ihr 50 Millionen-fach verkauftes Teenie-Pop-Ouvre als gigantische, 105 Minuten lange Material-Schlacht. Die Kulisse für im Dauergekreische gefeierte 08/5-Pop-Hits a’la What Makes You Beautiful, Little Things oder Story Of My Life ist ein Bombast-Ungetüm mit sechs Ebenen, Laufbändern, Brücken, einem Dutzend Treppen, Absprung-Rampen, Rundum-Video-Wall, einem 50 Meter langen Steg und einer von einem Dutzend Suchscheinwerfern umrahmten Hydraulischen Zweitbühne in mitten der Fans. Kurzum: Eine Hightech-Spielwiese, die selbst Lady Gaga alt aussehen lässt. Fast logisch, dass diese Mutation zwischen Raumschiff Enterprise und Ringelspiel bei uns so nahe dem Wiener Prater aufgestellt wird.

Schon zum zweiten Song Steal My Girl nahmen Harry Styles (der Ex von Austro-Model Nadine Leopold) und Co., am Steg nahe bei den Fans Platz und zu Little Black Dress ließ man die ersten Feuerwerks-Körper krachen. Choreographie gab es keine, auch die Outfits zeigten Street Credibility: Jeans, lässiges Hemd oder T-Shirt. Louis trug sogar eines von Black Sabbath.

Für Where Do Broken Hearts Go zogen alle vier bis auf die Zweitbühne vor, zu Ready to Run fetzte man tonnenweise Luftschlangen vom Stadiondach und bei Strong gab’s eine spektakuläre Video-Show. Zwischen den Songs interviewten sich 1D gerne selbst, priesen die Fans und erklärten ein Dutzend Mal wie “glücklich sie doch sind, dass die Tour gerade in Cardiff startet”

Zu Better Than Words stellten sich die Vier auf der obersten Bühneneben erstmals ganz nahe zusammen (Mega-Gekreische) und zeigten dazu am Rundumscreen witzige Zeichentrick Symbole . “Wir haben hier vor Jahren mit X-Factor gespielt und jetzt füllen wir zwei Mal dieses Riesen Stadion. Unglaublich,” war Harry vom Jubel zu Don’t Forget Where You Belong begeistert. 1D saßen nun lässig auf der Brücke zum Steg, spielten fast in Lagerfeuer-Atmosphäre. Auch Little Things wurde unplugged angestimmt. Da sang das ganze Stadion.

Zu Alive zündete man eine Zeichentrick-Show nicht unähnlich dem A Kind of Magic-Video von Queen und dabei wurden One Direction am Weg zur B-Bühne plötzlich auf einer Hydraulik-Plattform hochgefahren. Eine weitere, bislang versteckte Facette der Bombast-Bühne. Auch Diana rockte man auf dem Video-Würfel in luftiger Höhe. Für One Thing kehrte man dann wieder auf Zeitbühne zurück.

Mit dem Mit-Sing-Party-Hit What Makes You Beautiful ging’s ins Hit-Finale: Through the Dark, wo Liam den Wett-Kreisch-Contest ausrief (Tinitus-Alarm) und Harry derweilen Bier trank, das von hunderten Fan-Schildern begleitete Girl Almighty und Story of My Life, wo man dann auch noch mit großer Laser Show auffuhr. Dann verschwanden One Direction in vier quer über die Bühnen-Ebenen verteilte Falltüren.

Nach fünf, für die nun fast-kollabierenden Fans viel zu langen, Minuten kamen Harry, Liam, Niall und Louis einzeln wieder zurück, um zu You And I dutzende Explosionen zu zünden, sich bei Little White Lies bei den tapferen Vätern im Publikum zu bedanken (“Ihr seid wirklich die Ärmsten”) und mit Best Song Ever zumindest für 49.999 Konzert-Besucher eben diesen zu liefern. Video-Bombast, Konfetti-Regen und Feuerwerk inklusive. Über den abtrünnigen Zayn Jawaad Malik wurde dabei übrigens kein Wort verloren.

In Summe eine gigantische Show mit sensationeller Bühne, Durchschnitts Pop-Songs und überraschender Konzertlänge: 23 Songs in 105 Minuten. Damit bewiesen die Jungspunde sogar mehr Durchhaltevermögen als die Legenden von KISS.

Das war die Setlist in Cardiff (05-JUN-2015):
Clouds
Steal My Girl
Little Black Dress
Where Do Broken Hearts Go
Midnight Memories
Kiss You
Stockholm Syndrome
Ready to Run
Strong
Better Than Words
Don’t Forget Where You Belong
Little Things
Night Changes
Alive
Diana
One Thing
What Makes You Beautiful
Through the Dark
Girl Almighty
Story of My Life
Zugaben:
You & I
Little White Lies
Best Song Ever

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