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Vassar, Esten & Lambert als Country-Hits

Gestern (11-MAR) startete in London die 2016er Ausgabe des legendären Country2Country-Festivals. “Piano Man” Phil Vassar und Nashville-Star Charles Esten rockten dabei Country-Legenden wie Dwight Yoakam in Grund und Boden. Die WEGOTIT-Kritik.

Nachmittags-Warm-Up-Act Phil Vassar als Highlight des Eröffnungstag des legendären Country2Country-Festivals gestern (11-MAR) in der Londoner O2 Arena. In der Brooklyn Bowl, einem 1.200er Club des O2 Arena Areals festigte er mit einer rockigen Piano-Show bei seinem London-Debut den Ruf als US-Superstar von Bruce Hornsby Dimensionen.

Vom Opener Baby Rocks bis zum Finale I’m Alright lieferte Vassar ein ebenso Hit-lastiges wie Publikums-nahes Best-Of-Programm. Zu Klassikern wie I’ll Take That As A Yes (The Hot Tub Song), Little Red Rodeo oder Just Another Day in Paradise klatschte er ständig mit den Fans ab und schrieb auch ein halbes Dutzend Autogramme. Bei fast schon Jerry-Lee-Lewis-artigen Turnübungen am Piano filmte er ein kurzes Selfie für seine Kids zu hause (“Die glauben mir das ja sonst nicht) und coverte auch Bad Company (Feel Like Making Love) und die Beatles (Lady Madonna): “Ich war heute früh vor der Show noch in den Abbey Road Studios – ein Traum,” zeigte er sich beeindruckt und kündige gleich für Juni eine England-Tour an.

“Einen eigenen Song, einen Hit aus Nashville und ein Cover!” Nashville-TV-Star Charles Esten, als Musiker wohl der unbekannteste der rund 100 2C2-Artists aber dank seiner Rolle als Deacon Claybourne für viele der Superstar des Londoner Festivals, einmal mehr als absolute Rampensau. Unterstützt von Colin Linden (“Wenn ihr mich in Nashville Gitarre spielen seht, dann hört ihr eigentlich ihn”) trieb er in der O2 Arena die Massen von der Hauptbühne zur kleinen Yamaha-Stage hinter dem Mischpult. Mit dem Rocker Whiskey Lips legte er lautstark los, zum Nashville-TV-Hit I Know How to Love You Now zückten die kreischenden Frauen ihre Handys und als absolutes Highlight lieferte Esten eine Gänsehautversion von Heroes. Ein packendes Tribute an David Bowie, mit dem er wohl die letzten Zweifler umstimmen konnte.

Als Headliner fuhr Miranda Lambert mit U2-artiger Bombast-Show, einem dutzend Background-Musiker und der ewig-gleichen linken-Finger-in-die-Höhe-streck Masche auf. Im kurzen Minirock und mit rosa Gitarre kämpfte sie bei Mitsing-Hits wie Mama’s Broken Heart oder Gunpowder & Lead gegen das stetige Echo der O2-Arena mit Bravour an und coverte auch den ZZ Top-Klassiker Tush.

Thomas Rhett tanzte vor überdimensionaler Video-Show und 08/15-Pop-Hits wie Shake Your South Side deutlich näher bei Justin Timberlake als Garth Brooks herum. Während Country-Barbie Ashley Monroe bei ihrem ohnedies nur drei Song starken Pausen-Auftritt genau die selben Hits wie am Vortag bei der Songwriter Series spielte war Altmeister Dwight Yoakam die größte Niederlage: trotz Radio-Live-Übertragung trieb er mit seichtem und extrem belanglosem Country-Gefidel (Dim Lights, Thick Smoke, and Loud Loud Music) im fragwürdigen Jeans-Cowbowy-Look die Leute in Massen zu den Bierständen.

Das war die Setlist von Charles Esten in London (11-MAR-2016)
Whiskey Lips
Heroes (David Bowie Cover)
A Life That’s Good
Das war die Setlist von Phil Vassar in London (11-MAR-2016)
Baby Rocks
In A Real Love
Bye Bye
Just Another Day in Paradise
My Next 30 Years
Carlene
My Chevrolet
Lady Madonna (Beatles Cover)/The Sound Of A Million Dreams
Little Red Rodeo
That’s When I Love You
For A Little While
Black And whites
I’ll Take That As A Yes (The Hot Tub Song) / Feel Like Making Love (Bad Company cover)
I’m Alright

https://www.youtube.com/watch?v=0tLxcfmoJoc



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