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Gavin deGraw: so war sein Wien-Konzert

17 Hits in nur 75 Minuten und ein etwas eigenartiges Band-Arrangement. Bei seinem Wien-Debut blieb US-Superstar Gavin deGraw gestern (18-MAR) trotz Billy Joel & Adele Coverversionen doch deutlich hinter den Erwartungen. Die WEGOTIT-Kritik.

Überpünktlich um 20.59 Uhr legte Gavin deGraw nach solidem Warm-Up-Set von Die Große Chance Winner Thomas David in der Wiener Arena mit dem Hit Make A Move rockig los. Lederjacke, der obligate Hut und angestrengte Gesichtszüge. Auch bei Heartbreak blieb die Bühnenbleuchtung noch im Finsteren und für den Überhit Chariot, den 800 Fans, 70% davon weiblich, mit Teenieband-würdigen Hochdezibiel-Gekreische feierten, nahm er erstmals am Klavier platz.

So weit, so gut. Denn mit Run Every Time begann die Show zu kippen. Gavins grandiose Stimme geriet bei Durchschnitts-Songs wie Who’s Gonna Save Us gegen das oft dissonante und extrem eigenartige Band-Arrangement total ins Hintertreffen. Follow Through auf CD, ein großes Epos, artete in Wien zum belanglosen Stakkato-Pop mit eigenwilligen Samples aus. Die Ballade We Belong wurde mit brutalstem Schnitt, der jedem DJ-Anfänger zum Jobwechsel inspirieren würde, in den Rocker Best I Ever Had übergeleitet. Dazu gockelte Gavin wie ein transsexuelles Bon Jovi Double und mit der Hyperaktivität verkappter TV-Priester über die Bühne.

Nach witziger “Ich will-Popstar-werden-warum-hast-du-nichts-dagegen-Daddy?”-Story lieferte er eine imposante Solo-Piano-Version des Billy Joel Klassikers She’s Always A Woman, die jedoch wieder brutal-schräg von Where You Are abgebrochen wurde. Den Hit Soldier ließ Gavin vom übereifrigen, aber nicht gerade imposanten Gitarristen vergewaltigen und bei Rumor Has It brauchte es schon geschulte Ohren um den von kindischen Schlagzeug-Salven dominierten Rock-Soundbrei als Adele-Cover zu erkennen.

Nach dem Mitgröhl-Hit More Than Anyone und Finest Hour sorgte eine doch gelungene Hardrock-Version von I Don’t Want To Be nochmal für Kreisch-Alarm. Als Zugabe ertönte der
verzichtbare Durchschnitts-Rocker Leading Man im dissonanten Schlagzeug-Arrangement, ehe deGraw mit der gefeiert Hymne Not Over You nach nur 75 Minuten sein Wien-Debut mit dem obligaten Facebook-Foto beendete. Danach schreib er fast ebenso lang noch Autogramme.

Das war die Setlist in Wien (18-MAR-2014):
Make A Move
Heartbreak
Chariot
Run Every Time
Who’s Gonna Save Us
Follow Through
We Belong Together
Best I Ever Had
She’s Always A Woman (Billy Joel cover)
Where You Are
Soldier
Rumour Has It (Adele cover)
Every Little Bit
More Than Anyone
Finest Hour
I Don’t Want To Be
Zugaben:
Leading Man
Not Over You



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