14 Grunge-Exzesse in 115 Minuten. Neil Young begeisterte heute (23-JUL) in der Wiener Stadthalle 9.500 Fans mit seiner obligaten Feedback-Orgie und dem Dylan Cover Blowin’ In The Wind. Die WEGOTIT-Kritik.
Schon der Opener Love And Only Love dauerte 15 Minuten, der zweite Song Going Home immerhin noch 10 und Love to Burn gleich 20. Neil Young erwies sich in der Stadthalle als genial grantiger Grunge Opa. Im Dauer-Feedback liefert Young, den man die auch schon 68 Jahre so überhaupt nicht anmerkte, ein ausuferndes Musik-Happening: Nur 14 Songs in knapp zwei Stunden als gediegene Sound- und Feedback-Exzesse.
Ein simples Indianer-Poster als Backdrop, die Piratenfahne am Schlagzeug und fast kein Bühnenlicht. Vor 9.500 Fans in der Stadthalle setzte Neil Young weniger auf Show, denn auf die Musik. Und da wiederum auf lässig, laut und lange. Alleine der Opener Love And Only Love dauerte 15 Minuten.
Nach dem Soundgewitter Love To Burn, bei dem Neil die Monitorboxen maltretierte, schlug er mit Heart Of Gold sowie dem Dylan-Cover Blowin’ In The Wind ganz andere Töne an. Nur mit Akustik-Gitarre und Harmonika bewaffnet lieferte er einen epochalen Unplugged-Teil. Und überraschte dann auch noch mit dem Schmankerl Cortez the Killer , das er statt Powderfinger in die Setlist holte, ehe eine brutal-geniale Version von Rockin’ in the Free World den offiziellen Teil beendete.
Zur einzigen Zugabe, dem noch unveröffentlichtem Who’s Gonna Stand Up and Save the Earth, sang dann die ganze Halle noch minutenlang mit. Und so fiel es nicht weiter ins Gewicht, dass Neil in Wien auf die Klassiker Like A Hurricane oder Hey Hey, My My verzichtete.
Das war die Setlist in Wien (23-JUL-2014):
Love and Only Love
Goin’ Home
Standing In The Light Of Love
Days That Used to Be
Living With War
Love to Burn
Name of Love (Crosby, Stills, Nash & Young song)
Blowin’ in the Wind (Bob Dylan cover)
Heart of Gold
Barstool Blues
Psychedelic Pill
Cortez The Killer
Rockin’ in the Free World
Zugabe:
Who’s Gonna Stand Up and Save the Earth