
Mit dem Album-Klassiker SO (in voller Länge!), Hi-Tech-Show und zwei unveröffentlichten Songs begeisterte Peter Gabriel in Wien. Die WEGOTIT-Kritik.
Eine Kommando-Zentrale wie in einem Raumschiff, Kamera-Schienen rund um die Bühne, fünf riesige Licht-Kräne und ein Menschen-fressendes Riesengebilde – Peter Gabriel begeisterte gestern (03-OCT-2013) in der Wiener Stadthalle mit beeindruckender Material-Schlacht.
Vom Opener OBUT, ein noch unveröffentlichter Song, bis zum 10-Minuten lagen Final-Klassiker Biko lieferte der Ex-Genesis-Star nach neunjähriger Austro-Abstinenz für 10.000 Fans unter dem Motto Back To Front wieder eine Lektion in Sachen Musik-Perfektion.
Von Storyteller-artigen Anekdoten (“Unsere heutige Show besteht aus drei Teilen, wie ein gutes Essen: aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert!”) begleitet, startete Gabriel in der Stadthalle bei vollem Saallicht (!) mit einem Akustik-Teil rund um Come Talk To Me oder Shock The Monkey. Mit Diggin In The Dirt wechselte er dann zum von riesigen Licht-Kränen begleiteten Electric-Set und nach Solsbury Hill, gab’s als Wien-Premiere den brandneuen Song Why Don’t You Show Yourself. Eine spröde Moll-Piano-Nummer mit viel Sprechgesang. Witzig: Bassist Tony Levin knipste während der Show ständig Erinnerungsfotos für seinen Tour-Blog.
Als “Dessert” lieferte Gabriel als umjubeltes Highlight den mit vier Grammys und neun MTV-Awards veredelten Album-Klassiker SO (aus dem Jahr 1986) in voller Länge. Von Red Rain, bei dem auf fünf Screens Kraftwerk-artige Computer-Animationen gezeigt wurden, über Don’t Give Up, wo Jennie Abrahamson den Kate Bush Duett-Part übernahm, bis zu In Your Eyes. Mit dabei natürlich auch der Überhit Sledgehammer, bei dem Gabriel jeodch überraschenderweise auf Einspielungen des preisgekrönten Sensations-Videos verzichtete.
Als Zugabe ließ er sich zu The Tower That Ate People von einem weißen Riesenpflanzen-artigen Schlauchgebilde (!) verschlingen – und das ganze mitfilmen (!), ehe die Anti-Apartheits-Hymne Biko, bei der nach und nach die Musiker von der Bühne abgingen während sich die Licht-Kräne zum Schlagzeug senkten, nach knapp 135 Minuten den Schlusspunkt setzte. Ein Ereignis!
Das war die Setlist in Wien (03-OCT-2013):
Teil 1, Akustik:
OBUT
Come Talk to Me
Shock the Monkey
Family Snapshot
Teil 2, Elektrisch:
Digging in the Dirt
Secret World
The Family and the Fishing Net
No Self Control
Solsbury Hill
Why Don’t You Show Yourself
Teil 3, SO
Red Rain
Sledgehammer
Don’t Give Up (with Jennie Abrahamson)
That Voice Again
Mercy Street
Big Time
We Do What We’re Told (Milgram’s 37)
This Is the Picture (Excellent Birds)
In Your Eyes
Zugaben:
The Tower That Ate People
Biko
