Das gleiche unglaubliche Bombast-Spektakel wie in den USA, aber noch mehr Politik. Roger Waters lieferte gestern (13-APR) beim Europa-Tourstart in Barcelona das große Hit-Feuerwerk (18 Pink Floyd Klassiker!) und übte sich auch wieder am zündeln. Die WEGOTIT Kritik.
Eine vier-minütige Brandrede gegen das Bombardement Syriens (“Das wäre ein Fehler von ungeahnten Proportionen. Vor allem für uns als Menschheit!”), der ungehängte Palästinenserschal zu Comfortably Numb und noch mehr Angriffe gegen seinen erklärten Erzfeind Donald Trump (“Mein Nuklearer Knopf ist größer als Deiner!”) Roger Waters peppte gestern (13-APR) beim Europa-Tourstart in Barcelona seine gigantische Us and Them Show, mit der er ja am 16-MAI auch in der Wiener Stadthalle rockt, um weitere Polit-Brisanz auf.
Wie üblich zeigte Waters zum 1977er Klassiker Pigs wieder US-Präsident Trump mit Brüsten, Minipenis und Hitler-Bart, dazu eine aktualisierte Version seine irritierenden Twitter-Botschaften (“Shithole Countrys”) und das Conklusio “Trump ist ein Schwein!” diesmal in Spanischen Lettern auf der 200 Quadratmeter großen Leinwand. So weit so lustig – doch vor der Zugabe Mother, die ja bekanntlich mit der Songzeile “Mother, do you think they’ll drop the bomb?” startet machte er sich angeregt durch einen Aktivisten names Pascal seine Gedanken zum Syrien-Krieg und warf dabei u.a. dem dortigen Zivilschutz “Weißhelme” “falsche Propaganda” vor. Für ein Rock-Konzert gar starker Tobak.
Doch abgesehen vom leicht enervierenden Polit-Exkurs – Bono schau owe! – gab’s natürlich auch in Barcelona wieder die größte Hallen-Show aller Zeiten. Vom Opener Speak To Me bis zum Finale Comfortably Numb lieferte der rockende Palästina-Aktivist für 16.000 Fans im Palau Sant Jordi die größten Hallen-Show aller Zeiten: 360-Grad-Sourround-Sound, die legendäre fliegende Sau, eine haushohe Laser-Pyramide und die quer durch die Halle gezogene legendäre Londoner Battersee Power Station als Video-Kulisse. Dafür wurde als große Überraschung sogar sein zweiter Erzfeind, Ex-Floyd-Mitspieler David Gilmour bei der Band-Vorstellung erwähnt bei der Band-Vorstellung: “and playing the David Gilmour parts: Jonathan Wilson”
Auch der Soundtrack zum 147-minütigen Bombast-Exzess ließ keine Wünsche offen: 18 Pink Floyd Klassiker – von Wish You Were Here über Money bis Another Brick in The Wall, wo er wieder eine lokale Schulkasse den Gefangene-Chor mimen ließ. Dazu die Essenz der aktuellen Polit-CD Is This the Life We Really Want? Die vorangegangenen Solo-Alben (Amused to Death!) wurden wieder negiert, denn die Setlist blieb gegenüber der US-Tour unverändert. Dafür wurde als große Überraschung sogar sein zweiter Erzfeind, Ex-Floyd-Mitspieler David Gilmour bei der Band-Vorstellung erwähnt bei der Band-Vorstellung: “and playing the David Gilmour parts: Jonathan Wilson” Die Stimmung kannte davor schon keine Grenzen: Ovationen (Eclipsed), Verbrüderungen (Comfortably Numb), Headbangen (One Of These Days) und Tränen (Us And Them) – das ganz große Gefühlskino.
Und ein wunderschönes Abschieds-Geschenk („Das ist vermutlich meine letzte große Tour!“) an die Fans und die Geldbörse: Die 76 ausverkauften US-und Australien-Konzerte mit 850.000 Besucher spielten bislang 100 Millionen Dollar ein. Bis 31-AUG folgen 58 weitere Europa-Konzerte. Im Oktober/November dann 16 in Südamerika und Mexiko. 2019 ist dann die Open Air Zugabe geplant.
Das war die Setlist in Barcelona (13-APR-2018):
Speak to Me
Breathe
One of These Days
Time
Breathe (Reprise)
The Great Gig in the Sky
Welcome to the Machine
Déjà Vu
The Last Refugee
Picture That
Wish You Were Here
The Happiest Days of Our Lives
Another Brick in the Wall (Pt. 2)
Another Brick in the Wall (Pt. 3)
Pause
Dogs
Pigs (Three Different Ones)
Money
Us and Them
Smell the Roses
Brain Damage
Eclipse
Zugaben:
Mother
Comfortably Numb