Die geplante Watzmann-Show in der Wiener Arena musste Wolfgang Ambros leider absagen. Dafür gibt’s das Kultstück u.a in St. Pölten oder Mörbisch. Dazu tourt er Unplugged und mit Best Of Show. Das WEGOTIT Interview:
Der Watzmann lässt sie scheinbar nicht los…
Ich habe gesagt, an mir soll es nicht liegen. Ich mache das bis der Saft rausrinnt. Aber ich denke, es wird jetzt doch bald einmal zu Ende sein. Ich habe das Gefühl, dass das nun das letzte Mal wird. Aber nichts desto weniger.
Warum ist der Watzmann nach über 40 Jahren noch immer Kult?
Ich denke es wird auch noch länger überleben, das ist ein Selbstläufer. Das ist mittlerweile Generationen-übergreifend. Selbst meine Kinder, noch keine 3 Jahre alt, singen das nach. Das erste was sie nach dem Frühstück machen ist zur Fernseher stürzen und den Watzmann schauen. Sie haben natürlich einen eigene Fernseher und eine DVD-Anlage, die sie auch schon bedienen können. Und es geht schon los. Sie drücken dann gleich, weil ihnen die Ouvertüre zu fad ist, auf Vorlauf zu den Knechten. Tagtäglich! Und dann laufen sie herum und gegen Mittag plärren sie “Jetzt Watzmann” und dann schlafen sie ein. Also allein schon deshalb muss ich den Watzmann nie mehr proben…
Welche Ambros-Songs hören ihre Kinder außer dem Watzmann?
Es gibt eine Bootleg-Aufnahme aus Ratsch an der Weinstraße, die lieben sie: “Der Weinberg rockt”. Das ist die Nummer zwei, das schauen sie sich auch ununterbrochen an. Vor allem der Bub. Sie auch, aber wo sie dann schon eingeschlafen ist, schaut er noch immer und jubelt mit. Das geht seit einem halben Jahr so, Ich selbst kann mir das schon nimmer mehr anschauen.
Was schauen ihre Kinder sonst?
Nur Comics! Weil ihnen Trickfilm viel besser gefällt als echte Figuren. Aber am Watzmann gefällt ihnen besonders, dass sie ja alle Leute kennen: Da schreien sie “Papa” und “Christoph (Anm. Fälbl) und “Der alte Mann”, das ist der Joesi Prokopetz. Und Klaus Eberhartinger als Gailtalerin ist für sie die absolute Sensation. Weil den kennen sie natürlich auch ohne Verkleidung und der hat ein Herz für Kinder und spielt immer mit ihnen. Bei Watzmann haben sie auch alle Dialoge drauf. Nur die deutsche Oma hat ein leichtes Problem, wenn sie immer “Saubartel” sagen. Dieser Schalk der da bei meinen Kindern in den ganz hintersten Augen blickt, vor allem bei ihr, kann nicht von ungefähr kommen.
Mit 61 sind Sie aktiv wie nie – Watzmann, Unplugged, Best of Konzerte…
Das hat den Vorteil, dass mir wirklich nie fad wird. Nach 20 Unplugged-Konzerten bist schon froh, wenn ein bisschen mehr Action ist. Und der Watzmann ist sowieso längst eine große Familie.
Trotzdem haben Sie erst im April einige Konzerte wegen eines Rippenbruchs absagen müssen…
Ich bin schwer gestürzt, aber man ist eben keine 16 mehr. Ich bin auf der Stiege ausgerutscht. “Ich wollte Hans Söllner in meinem Lokal Oas’al zum ausverkaufte Konzert gratulieren nur konnte ich nicht weil das Lokal so bummvoll war vom Büro direkt auf die Bühne gehen also kämpfte ich mich über die Bar und die Stiegen und da bin ich dumm abgerutscht und dann vier Stufen runtergestürzt. Dabei habe ich mir den Kopf angehauen, den Arm, und links die 10. Rippe gebrochen.
Trotzdem Sind Sie gleich danach sogar noch aufgetreten…
Jaja mit Pflaster am Hirn und langen Ärmeln. Aber es war so ein Druck in der Rippengegend, den haben ich nicht so richtig wahrnehmen wollen. Doch dann will ich am nächsten Tag meinen Kindern gute Nacht sagen und quäle mich die Stiege hinauf und auf der letzten Stufe macht es eine Schnalzer, dass ich glaube mir hebt es das Hirn hinaus. Da ist die angeknackste Rippe denn endgültig durchgebrochen. Ich bin stehend zusammengebrochen und habe nur mehr geschrien “Papa Aua!” Ich konnte dann fast nur mehr liegen, das hat dann 14 tage gedauert und jetzt muss ich ein Korsett tragen. Die Schmerzen werde ich wohl noch ein halbes Jahr haben, denn wetterfühlig bin ich auch. Doch für eine Operation habe ich aber erst im Winter Zeit!
Sie leben jetzt nur mehr in Tirol, geht ihnen Wien gar nicht ab?
Was mir hin und wieder abgeht sind ein paar Konzerte. Aber man kann nicht alles haben. Dafür wachsen meine Kinder wie im Paradies auf und ich fühle ich mich auch so ähnlich. Mein Kulturhunger ist nicht groß genug, dass ich dafür meine Freiheit aufgeben würde um nach Wien zu kommen. Abgesehen davon dass mich die ganze Parkpickerl-Scheiße und der viele Verkehr nur ärgern würde. Und ich mich wohl gar nicht mehr auskennen würde.
Ist Kenia nach wie vor die zweite Heimat für Sie?
Heuer nicht. Mit den Kinder ist das fast unmöglich. Jetzt sind sie in einem Alter wo man sie sehr schwer zu bändigen sind. Über all dran und das ununterbrochen. Das ist ja doch Afrika und da gibt es ja doch viele gefahren. Selbst wenn ich noch drei Kindermädchen hätte. Wenn du dem Sebastian nachlaufen musst, dann musst du schon sehr flink sein. Nein, das geht nicht und somit lassen wir Kenia heuer aus, aber im Februar haben wir es dringend vor.
Wie geht es Ihrer Anne?
Ihr geht es auch sehr gut. Sie geht wieder schön brav arbeiten und war mit dem Umbau ihres Jugendzentrums jetzt schwer im Einsatz. Aber wir sehen uns so oft es geht. Und wenn wir nicht da sind passt ihre Mama auf die Zwillinge auf.
Rainhard Fendrich erklärte jüngst wie glücklich er ist, dass sie sich nun wieder verstehen…
Ich bin auch froh, dass wir jetzt wieder gut sind. Und dass wir jetzt wieder kommunizieren und womöglich auch wieder gemeinsam auftreten. In ferner Zukunft! Das ist nicht mehr undenkbar.
Gibt es denn schon Pläne für weitere gemeinsame Auftritte?
Nein es gibt noch keine, von der Donauinsel abgesehen. Aber ist jetzt nicht mehr undenkbar. Er ist ja damals hergegangen und hat gesagt: “Ich arbeite nie wieder mit diesem Mann!” Das habe ja nicht ich gesagt.
