Top Story

Song Contest: Sieg für Ukraine, Platz 13 für Zoë

Jamala (Ukraine) holt mit dem Polit-Aufreger 1944 den Song Contest Sieg in Stockholm. Unsere Zoë wird 13. Die Deutschen letzte!

Drei Stunden Pop- und Popowackel-Party für fast 200 Millionen TV-Zuseher, die übliche Aufregung um das umverständliche Voting und letztendlich Platz 13 für unser Pop-Elfe Zoë, die nach umjubelten Semifinale und Platz 1 im Journalisten-Voting sogar auf mehr hoffen durfte. Der 61. Song Contest in der Globe Arena von Stockholm das größte TV-Event des Pop.

Schon die Eröffnung setzte neue Maßstäbe: Die 26 Finalisten wurden im Rahmen einer schrillen Modeschau präsentiert. Heiße Models in schrägsten Kostümen liefen Hand in Hand mit den ESC-Stars auf die Bühne. So cool war noch kein Song-Contest.

Nur musikalisch war lange Zeit Sparflamme angesagt: Belgien, Tschechien, Aserbaidschan, Ungarn, ja selbst Italien – anfangs gab es bestenfalls allesamt Durchschnitts-Pop. Wirklich Stimmung kam nur beim Country-Hit Slow Down des Niederländers Douwe Bob und – natürlich – bei Lokalmatador Frans auf.

Die Wettfavoriten Dami Im (Australien), der Russe Sergei Lasarew mit seiner spektakulären Videoshow zu You Are The Only One und Jamala (Ukraine) gaben sich souverän. Auch Spanien war plötzlich im Rennen!

Und unsere Zoë war eine Wucht: Mit Inbrunst und riesigem Stimmvolumen schmetterte sie den 10.500 Fans die heim­liche ESC-Hymne Loin d’ici entgegen. Standing Ovations und ohrenbetäubender Jubel. Noch vor dem Voting schoss sie auf Platz 7 der Wettquoten hoch!

Die Punktevergabe war aber trotz neuen Modus, der die Entscheidung bis weit nach Mitternacht verzögerte, ein Witz: Die ehemaligen Ostblockländer schoben sich wieder die Punkte zu, oft gab es Pfiffe in der Halle. Nach dem Jury-Voting lag noch Australien an der Spitze, unsere Zoë nur auf Platz 23.

Bei der völlig unverständlichen Publikumswertung war Zoë dann sensationell auf Platz 8, das reichte für den mittelmäßigen Platz 13. Der Song-Contest-Sieger 2016 heißt Ukraine.

Siegerin. Nach 2004 (Ruslana) holt Jamala (33) wieder den Sieg für die Ukraine. Sie war neben dem Russen Sergei Lasarew auch von Anbeginn die große Wettfavoritin. Sie lag mit ihrem Polit-Hit 1944, der das schwere Thema der Krimkrise und die Gräueltaten der Sowjets vertont, nie schlechter als auf Platz zwei.

Susana Dschamaladinowa, so die neue ESC-Queen bürgerlich, wuchs in Kirgisistan auf und ist Muslima. Mit ihrer lyrischen Sopranstimme sorgte sie vor allem im Jazz- und Weltmusiksegment für Aufsehen und holte 2009 beim renommierten Jūrmala-Festival den Jurypreis. Sie reüssierte auch an der Oper von Kiew. 2011 trat sie erstmals beim von Manipulationsvorwürfen überschatteten ESC-Vorentscheid auf und wurde hinter den Oligarchenbraut Mika Newton Zweite.

Der 62. Song Contest steigt dank Jamalas Sieg nun am 20. Mai 2017 vor 10.000 Fans im Sportpalast von Kiew. Das Halbfinale (mit Österreich) geht am 16. und 18. Mai über die Bühne.


Das Ergebnis des 61. Song Contest

1. Ukraine (534 Punkte)
2. Australien (511 Punkte)
3. Russland (491 Punkte)
13. Österreich (151 Punkte)
26. und letzter Deutschland (11 Punkte)



Das könnte Dich auch interessieren
 

  • Volle Stadthalle, umjubelte Gäste und eine DVD-Aufzeichnung: würdiges Ende für die EAV. 12.000 Fans trugen gestern (14-SEP) die Kultband in der Stadthalle zu Grabe. Die WEGOTIT-Kritik:

  • Über diesen Kulthit spricht ganz Österreich: Am Freitag (16-AUG) überraschten Metallica 55.000 Fans im Wiener Happel Stadion mit einem Heavy-Metal-Cover von Schifoan. WEGOTIT sprach mit Wolfgang Ambros über das Tribute, das es ab nächster Woche auf livemetallica.com auch zu Download gibt.

  • Gestern (10-AUG) brachten Wanda Amore nach Budapest. Konzert-Premiere in Ungarn am Sziget-Festival. Die WEGOTIT-Kritik.

  • Amore für Budapest! Wanda rocken heute (10-AUG) am Sziget–Festival in Ungarn. Mit den neuen Hits von Ciao– und kleinem Heimvorteil.