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So lief der Stones Tourstart in Oslo

19 Klassiker, kein Wort über das Selbstmord-Drama und Mick Taylor als Gaststar. So starteten die Rolling Stones heute (26-MAI) in Oslo ihre 14 On Fire Tour. Das erste Konzert nach dem Freitod von Jaggers-Freundin L’Wren Scott. Und die Feuertaufe für das Wien-Konzert am 16. Juni im Happel Stadion. WEGOTIT war in Oslo live dabei.

Keine Worte der Trauer und keine Tränen. Für Mick Jagger geht das Stones-Leben ganz normal weiter. Exakt 70 Tage nach dem Selbstmord-Drama rund um seine Freundin L’Wren Scott stand der Stones Boss heute (26-MAI) in Oslo erstmals wieder auf der Bühne. Eröffnete vor 23.000 Fans in der ausverkauften Telenor Arena die 14 On Fire Europa-Tour, mit der die Rockopas am 16. Juni auch im Wiener Ernst Happel Stadion gastieren.

Wer dabei Emotionen erwartete wurde enttäuscht – Mick Jagger kam zu rocken, und nicht um zu raunzen! Vom Opener Jumpin’ Jack Flash bis zum traditionellen Finale Satisfaction lief er sich dabei 132 Minuten lang jegliche Trauer von der Seele. Mit fast 71 Jahren fegte er schon zu Beginn bei Klassikern wie It’s Only Rock N Roll, All Down The Line oder Tumbling Dice mit dem Elan eines Teenagers über die mit goldenen Ornamenten verzierte Bühne und den 20 Meter langen Steg quer durch die Fans. Das Drama hat ihn scheinbar noch stärker gemacht.

Und witziger: als nach dem rockigen 2012er Hit Doom And Gloom der Sieger-Titel des Internet-Fan-Votings angekündigt wurde, meinte Jagger: “Viele haben ja für das hier gevotet und stimmte zuerst den Refrain des a-ha Klassikers Take On Me und erst dann das bereits von der Generalprobe bekannte Siegerlied Let’s Spend The Night Together an. Auch bei der Bandvorstellung zeigte Jagger Humor und wollte den scheuen Charlie Watts gar bis auf den Steg vorzerren. doch der sträubte sich mit Händen und Füssen. Sagenhaft.

Nach der eher schwachen ersten Hälfte mit doch vielen Raritäten a’la der Piano-Einlage Worried About You und dem stimmlich sehr fragwürdigem Emotional Rescue kam nach Honky Tonk Women, bei dem am Screen eine barbusige Zeichentrickbraut gezeigt wurde und der obligaten Bandvorstellung mehr als Schwung in die Sache: eine ausufernde Jam-Session zu Midnight Rambler. Der Knaller Start Me Up, bei dem dann auch Keith Richards über den Steg quer durch die Fans lief und das grandiose Sympathy For The Devil wo Jagger trotz tropischer Temperaturen einen dicken Teufelsumhang trug!

Zur seelischen Unterstützung ihrer Oberlippe präsentierten sich die sonst so streitbaren Stones in Oslo überhaupt so vereint wie noch nie: Keith Richards übernahm für You Got The Silver und Can’t Be Seen den Gesang. Bei Midnight Rambler war sogar der 1973 verabschiede Ex-Gitarrist Mick Taylor als Stargast dabei und für You Can’t Always Get What You Want gab’s als Aufputz einen örtlichen Mädchenchor. In Wien werden das dann übrigens die Sängerknaben sein.

Das war die Setlist in Oslo (26-MAI-2014):
Jumpin’ Jack Flash
It’s Only Rock’N’Roll
All Down The Line
Tumbling Dice
Worried About You
Doom and Gloom
Take On me (a-ha Cover, Snippet)
Let’s Spend The Night Together
Emotional Rescue
Honky Tonk Women
You Got The Silver (Vocals: Keith Richards)
Can’t Be Seen (Vocals: Keith Richards)
Midnight Rambler (mit Mick Taylor)
Miss You
Gimme Shelter
Start Me Up
Sympathy for the Devil
Brown Sugar
Zugaben:
You Can’t Always Get What You Want
Satisfaction (mit Mick Taylor)

Soundcheck:
It’s Only Rock’N’Roll
Bitch
Sympathy for the Devil (snippets)
Doom And Gloom (snippets)
Cant You Hear Me Knocking (snippets)
You Can’t Always Get What You Want (mit Chor)






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