Bohemian Rhapsody als Duett mit Freddie Mercury, ein Auftritt in Frauenkleidern (!) und der noch unveröffentlichte Song Motherfucker für seinen kleinen Sohn Charlie – Robbie Williams zeigte gestern (25-MÄR) bei Tourstart in Madrid wieder die aufregendste Show des Pop. Die WEGOTIT-Kritik.
Zur Zugabe prangten dann plötzlich Queen am Videoscreen und stimmten den Überhit Bohemian Rhapsody an – zur zweiten Strophe stieg dann Robbie live ein und rockte den Klassiker im Duett mit Freddie Mercury. DIE Überraschung und DAS musikalische Highlight beim Tourstart in Madrid. Gestern (25-MÄR) präsentierte Robbie vor 15.500 Fans (ausverkauft, Schwarzmarktpreise ab 300 Euro) im Barclaycard Center von Madrid seine neue, sensationelle Let Me Entertain You Show. WEGOTIT war live dabei.
Vom seit Jahren erprobten Opener Let Me Entertain You, zu dem er einmal nicht mit dem Bungeeseil absprang, sondern nur aus einer Bühnenluke empor sprang, bis zum den Opfern von Flug 4U9525 gewidmeten Feuerzeug-Finale Angels erwies sich der Ex-Take-That-Star in Madrid einmal mehr als bester Entertainer der Welt. Auch wenn die neue Blond-Haar “Frisur” etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Vor überdimensionalem Video-Screen und mit Teufelshörner (!) legte er mit Rock DJ und den Mitkltatsch-Covers We Will Rock You (Queen) und I Love Rock N’ Roll (Joan Jett) gleich fetzig los. Bei Monsoon klatschte er auf einem Rundumlaufsteg quer durch die Fans zum ersten Mal die Hände ab. Und mit der 2005er Rarität Tripping wechselte er ins Electronic-Genre. Zum grandiosen Lorde-Cover Royals ließ er atmosphärische Laser-Nebel durch die Halle steigen und nach Bodies holte er die Girls seiner Vorgruppe Baskery für den Mitschunkel-Hit Road to Mandalay als Begleitband auf die Bühne.
“Ihr habt ja leider meine grandiose Swing-Tournee verpasst, weil ich damit nicht in Spanien gespielt habe, aber ich liefere euch nun die Highlights davon,” erklärte er, zog sich den Frack über das Ruderleiberl und swingte los: Minnie The Moocher , die coole Swing Version von Supreme (“Das gefällt mir schon besser als das Original!”), Ignition, schon 2014 der schwächste Live-Song und Shout.
“Ich bin ja jetzt Vater von zwei süßen Kindern. Für Teddy, die am besten Weg zum Popstar ist, habe ich ja schon den Hit Go Gentle geschrieben. Doch jetzt gibt’s auch ein Song für den kleinen, fünf Monate alten Charlie, denn der ist ein cooler Motherfucker” – an der Akustik-Gitarre gab’s die Weltpremiere von Motherfucker mit Zeilen wie “Your Mum is a Bad Nutter, but you are a Mad Motherfucker”. Nach so viel musikalischer Kinderliebe war dann der Daddy dran. So wie bei der Swing-Tournee, wo sie gemeinsam Do Nothing Till You Hear From Me anstimmten, hatte Robbie wieder ein Duett mit Dad Pete Conway am Programm. Doch bei Better Man klang der Williams Papa doch etwas sehr dissonant.
Nach der musikalischen Familien-Aufstellung zeigte Robbie dann den 15.500 Fans seine feminine Seite und das im wahrsten Sinne des Wortes. In einem schwarzen Kleid (!) fetzte er zu Radio über die Bühne und zeigte bei No Regrets wieder und wieder seine mit Löwenkopf verzierte Unterhose. Nach dem Publikums-Sing-A-Long Come Undone, dem er diesmal nicht wie gewohnt Walk On The Wild Side, sondern vielmehr den umjubelten U2-Klassiker I Still Haven’t Found What I’m Looking For beimischte, war Damenwahl angesagt.
Für Candy pickte er sich ein Girl aus der Menge (Sabrina aus England) und sprang mit ihr in die Kiste. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die beiden lagen in einem hochgestellten Bett. Man sah nur ihre Köpfe während ein daraufprojiziertes Video die Schweinerein unter der Decke zeigte. Ein guter Gag. Nur genau das zeigte er schon bei seiner Take The Crown-Tour (u.a. in der Krieau)
Nach Feel das im dunklen Laser-Meer etwas gar unterverkauft wurde, startete mit Millenium ein Schluss-Furioso voller Cover-Versionen: 99 Problems (Jay Z), Back In Black (AC/DC) und Whole Lotta Love (Led Zeppelin) bildeten die Überleitung zu Kids – wo diesmal weder Kylie, noch der 2013er Tour-Partner Olly Murs sondern “nur” eine Backround-Sängerin als Duett-Partnerin auftrat. Das Kleid hatte Robbie übrigens noch immer an.
Nach 100 Minuten kurzweiligsten Hochklasse-Entertainment fiel der Vorhang. Doch für die Zugaben hatte sich Robbie die beiden größten Kracher aufgehoben: eben Bohemian Rhapsdoy und – natürlich – Angels, das er den Opfern der aktuellen Flugzeug-Katastrophe widmete. Die Fans in Madrid dankten es ihm mit Standing Ovations und Fussball-Schlacht-Gesängen. Am 21. und 22-APR gibt’s diese Wahnsinns-Show dann auch in Linz,
Das war die Setlist in Madrid (25-MÄR-2015):
Let Me Entertain You
Rock DJ
We Will Rock You (Queen Cover)/I Love Rock N’ Roll (Arrows Cover)
Monsoon
Tripping
Royals (Lorde Cover)/Bodies
Road to Mandalay (mit Baskery)
Minnie The Moocher (Cab Calloway Cover)
Swing Supreme
Ignition (R. Kelly cover)
Shout (The Isley Brothers Cover)
Motherfucker
Better Man (mit Pete Conway)
Radio
No Regrets
Come Undone/I Still Haven’t Found What I’m Looking For (U2 Cover)
Candy
Feel
Millenium/99 Problems (Jay Z Cover)/Back In Black (AC/DC Cover)
Whole Lotta Love (Led Zeppelin Cover)/Kids
Zugaben:
Bohemian Rhapsody (Queen Cover)
Angels
