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Iron Maiden: So monströs wird ihre Rock in Vienna Show

Die exakt gleichen 15 Songs wie schon die komplette Tournee und dennoch keine Langeweile sondern ganz großes Kino vor bombastischen Inka-Ruinen und mit Eddie Gastauftritt. Beim RockAvaria-Festival in München lieferten Iron Maiden gestern (29-MAI) die kultigen Direktiven für ihren Rock in Vienna-Auftritt am 05-JUN. Die WEGOTIT-Kritik.

„What a fucking Great Night. Wir haben hier Fans aus Brasilien, aus den USA und ganz Europa. Aus Finnland, Rumänien, ja sogar aus Argentinien. Und das ist das Schöne: Bei uns gibt’s keinen Bullshit. Keiner wird erschlossen oder vergewaltigt. Da geht es nicht um Religion oder Mode, sondern nur um Musik und die riesige Maiden-Familie: Wir sind alle Blutsbrüder!“ Große Brandrede von Iron Maiden Shouter Bruce Dickinson zum Finale des zweistündigen Book of Souls-Spektakels gestern (29-MAI) beim RockAvaria Festival in München.

Vor 25.000 Fans im Münchner Olympiastadion lieferten Maiden zwar vom Opener If Eternity Should Fail bis zum Finale Wasted Years die exakt selben 15 Songs mit den man bislang alle vorangegangen 41 Book of Souls-Show abzog und die man am 05-JUN auch beim Rock in Vienna Festival rocken wird, ließen dabei aber keine Sekunde der zweistündigen Show abgedroschene Langeweile durchklingen. Ganz im Gegenteil: Das ist die erfrischendste Maiden-Show seit Jahren!

Nach dem Intro-Filmchen rund um die verschollene EdForceOne-Boeing legte man auf einer Kulisse aus alten Inka-Ruinen eben so magisch wie mystisch los: Dickinson, in Mönchskute, atmete aus einer antiken Urne verhängnisvolle Dämpfe ein und mutierte dadurch zum Rock-Monster: Im Dauerlauf und mit meterhohen Sprüngen fegte er durch Neo-Hits wie Speed of Light oder Tears of a Clown und wunderte sich dabei nach der Gebrauchsanleitung für die Book of Souls-Show („Wir liefern euch heute neuere Songs und … Nein nicht Alte, denn die sind nicht alt, sondern bereits Klassiker. Denn alt bin nur ich.“) über das doch nicht ganz ausverkaufte Stadion. „Ihr ward auch schon mal mehr, aber uns sterben wohl schon langsam die Fans weg“

Getrieben von Dave Murrays messerscharfen Riffs (Children of the Damned) und Nicko McBrains unersättlichen Beats (The Red and the Black) erfreute sich Dickinson an einigen entblösten Brüsten im Publikum („Das ist es doch was den Rock ‘N’ Roll ausmacht.“) und marschierte zu The Trooper in Soldaten-Uniform und mit Britischer Flagge über die Bühne, ehe er sich für Powerslave die Ledermaske überzog und zum Berserker mutierte.

Noch mehr Jubel erntete nur Maskottchen Eddie, das beim Epochal-Epos The Book Of Souls mit Knochen in der Hand so lange auf die Musiker eindrosch bis ihm Dickinson, mittlerweile als Forscher verkleidet, das Herz raus riss. Riesenjubel.

Mit Hallowed Be Thy Name, wo Bruce mit einem Henker-Seil aufs Schlagzeug eindrosch, startete das große Schlussfurioso: Fear of the Dark und die Überhymne Iron Maiden, wo es nun keinen der 25.000 Fans mehr auf den Sitzen hielt und zum Finale der riesigen Eddie-Kopf im Bühnenhintergrund gesprengt wurde.

Als Zugabe ließ man den Überhit The Number Of The Beast samt überdimensionalen Beelzebub, und Dutzenden Feuerfontänen durchs Stadion dröhnen, ehe man nach besagter Brandrede zu Blood Brothers mit Wasted Years nach exakt 120 Minuten den explosiven Schlusspunkt setze.

Während sich Harris, Gers, Murray, McBrain und Smith danach von den euphorisierten Fans minutenlang feiern ließen und Nicko dabei sogar ein Dutzend Drumskins in die Menge schleuderte war Dickinson schon längst am Weg ins Hotel.

Das war die Setlist in München (29-MAI-2016):
Intro: Doctor Doctor(UFO song)
If Eternity Should Fail
Speed of Light
Children of the Damned
Tears of a Clown
The Red and the Black
The Trooper
Powerslave
Death or Glory
The Book of Souls
Hallowed Be Thy Name
Fear of the Dark
Iron Maiden
Zugaben:
The Number of the Beast
Blood Brothers
Wasted Years
Outro: Always Look on the Bright Side of Life (Monty Python song)



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