Top Story

Helene Fischer covert Prince

Purple Rain (plus die Hits von Bon Jovi und Van Halen), drei Mal Atemlos durch die Nacht und ein Flug auf einem riesigen Vogel quer übers Publikum. Schlager-Queen Helene Fischer liefert mit ihrer Farbenspiel-Show einen opulente Grenzgang zwischen seichtem Schlager und Madonna-würdigen Bombast. Am 24. und 25. OKT auch in der Wiener Stadthalle. WEGOTIT sah das fast dreistündige Schauspiel vorab in Leipzig.

„Wir wollen Helene sehen“ – 8.000 Fans feiern in der Leipzig Arena schon lange vor Konzert-Beginn ihre Schlagerparty. Und als dann pünktlichst um 20 Uhr der bunte (Farbenspiel!) Vorhang fällt, kennt der Jubel keine Grenzen. Im hautengen schwarzen Top mit Indianer-Mustern wird Fischer auf einem Rundsteg in mitten der Fans zu Unser Tag auf einer Empore hochgehievt. Bei Und morgen früh küss ich Dich wach springen die Fans auf und zu Fehlerfrei gibt’s nicht nur witzige Video-Collagen die Fischers Mängel zeigen sondern die ersten Coverversionen: Sexy Back (Justin Timberlake) und Get Lucky (Daft Punk). Begleitet von 12-köpfiger Band und einem Dutzend-Tänzern trippelt sie bei Mitten im Paradies im knappster Hot Pants und barfuß über die Bühne. Zeigt dabei viel Akrobatik-Einlagen. Zu In diesen Nächten lässt Helene eine Schneiderpuppe auffahren um sich gleich auf der Bühne umzuziehen. Im kürzesten Mini-Rock wirbelt sie bei Nur wer den Wahnsinn liebt auf Laufbändern und bis zu den Treppen an den Bühnenflanken.

Nach einem Klassik-Intermezzo aus Vivaldis Vier Jahreszeiten kommt sie als Eiskönigin aus dem Disney-Film wieder und stimmt den Titel-Song Lass jetzt los an: Die Bühne ist nun eine Winterlandschaft mit riesigem Baum, Eisbrücken und Schnee-Kristallen. „Ich nehme euch auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten. Jetzt sind wir im Winter und ich verspreche euch: Wir rocken bis zum Sommer!“ Im schwarzen Abendkleid mit hunderten Funkel-Kristallen stimmt sie Vergeben, vergessen und wieder vertrau’n an. Dazu ziehen zwei Tänzer auf Stelzen ihre Choreographie ab. Nach dem Evanesence Cover Bring Me To Life kürt sich Fischer bei Feuerwerk zur Eiskönigin und zündet dazu ein Dutzend Feuer-Fontänen. Pause.

Teil zwei startete im hautenger Rocker-Braut-Montur mit sexy Lederhose, Kiss-T-Shirt und Nietenjacke. Sowie den größten Hits der Rock-Geschichte: You’re the Voice (John Farnham), I Love Rock ‘N’ Roll (Joan Jett), Jump (Van Halen), Livin’ On A Prayer (Bon Jovi) und – die wohl größte Überraschung des Abends – das Prince-Meisterwerk Purple Rain. Nach soviel Rock-Power, die in der Fischerschen Zeitrechnung wohl Silvester symbolisieren soll, wird’s nach Mit keinem Andern und einen weiteren Klassik-Intermezzo wieder verträumter. Den Frühling eröffnet sie mit Der Augenblick und steigt dabei aus einer riesigen Blume. Nach dem Lucio Dalla Cover Caruso („Mein absolutes Lieblingslied“) kassiert sie fast 10 Minuten lang Fangeschenke ein – und wird dafür in Leipzig von Kai Pflaume mit der Super Henne als Star des Jahrzehnts geehrt. Passend singt sie danach Ein kleines Glück.

Mit Vivaldis Sommer geht’s ins Finale: Das heftig umjubelte Marathon und der heiße Dreier Ich habe Fieber, Fever (Peggy Lee) und Ich will immer wieder dieses Fieber spüren. Mittlerweile trägt Fischer ein blaues Lack-Outfit samt Overknees, optisch ein gewagter Grenzgang zwischen Cheerleader und Porno-Shop. Bei Te Quiero wälzt sie sich mit ihren Tänzern am Steg und beim Celine Cover Fly erscheint ein riesiger Goldener Vogel auf der Bühne. Fischer nimmt rittlings Platz und schwebt darauf zum Titanic-Hit My Heart Will Go On einmal quer durch die Halle. Bis zum Mischpult. Ein beeindruckender Stunt – der selbst Lady Gaga alt aussehen lässt. „Helene Fischer hat einen Vogel! Sogar einen Riesenvogel,“ scherzt sie dort, stimmt für „die armen Fans in den hinteren Rängen die mich jetzt endlich so richtig sehen können“ Von hier bis unendlich an, winkt ein letztes Mal und schwebt zu Die Hölle morgen früh, dem sie den Party-Knaller I Got A Feeling (black Eyed Peas) untermischt wieder quer durch die Halle und ab zu den Zugaben.

Im ultrakurzen grauen I Love Leipzig Shirt (bei uns wird sie natürlich ein I Love Wien Shirt tragen) fetzt sie durch Phänomen, um zum Finale ihren Megahit Atemlos durch die Nacht gleich drei Mal anzustimmen: Als Unplugged-Version, in der umjubelten Disco-Variante und für alle Fans zum mitsingen. 160 Minuten Minuten Schlager-Wahnsinn.

Fischer live 1

Das war die Setlist in Leipzig (07-OKT-2014):
Unser Tag
Und morgen früh küss ich Dich wach
Fehlerfrei/Sexy Back (Justin Timberlake Cover)/Get Lucky (Daft Punk Cover)
Mitten im Paradies
In diesen Nächten
Wunder dich nicht
Nur wer den Wahnsinn liebt
Klassik Intermezzo
Lass jetzt los (Die Eiskönigin)
Vergeben, vergessen und wieder vertrau’n
Bring Me To Life (Evanescence cover)
Feuerwerk
Pause:
You’re The Voice (John Farnham cover)
I Love Rock ‘N’ Roll (Joan Jett cover)
Jump (Van Halen cover)
Livin’ On A Prayer (Bon Jovi cover)
Purple Rain (Prince cover)
Mit keinem Andern
Klassik Intermezzo
Der Augenblick
Caruso (Lucio Dalla cover)
Ein kleines Glück
Klassik Intermezzo
Marathon
Ich habe Fieber / Fever (Peggy Lee cover)
Ich will immer wieder dieses Fieber spüren
Te Quiero/Rhythm Is A Dancer (Snap Cover)
Fly (Céline Dion cover)
My Heart Will Go On (Céline Dion cover)
Von hier bis unendlich
Die Hölle morgen früh/I Got A Feeling (Black Eyed Peas Cover)
Zugaben:
Phänomen
Atemlos durch die Nacht



Das könnte Dich auch interessieren
 

  • 13 Zugaben und dann noch ein Tänzchen im Bademantel. Hebert Grönemeyer übertraf gestern (12-SEP) in der Stadthalle sogar den Triumph vom März und lieferte sogar Ich hab dich lieb erstmals fast fehlerfrei. Die WEGOTIT-Kritik.

  • Silbermond Wien, Hitradio Ö3 05-NOV-2019

  • Herbert Grönemeyer Wien, Stadthalle 12-SEP-2019

  • 12 Zugaben, wieder ein kleiner Fehler bei Ich hab dich lieb und Ländermatch-Stimmung in der Stadthalle. Herbert Grönemeyer rockte isch gestern (22-MÄR) wieder in alle Herzen. Die WEGOTIT-Kritik.