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Gilmour überraschte Wien mit 14 (!) Pink-Floyd-Hits

Gleich 14 Floyd-Hits (also sogar einer mehr als beim Tourstart) aber kein One Of These Days. David Gilmour lieferte gestern (27-JUN) bei seinem Wiener Solo-Debut vor Schloss Schönbrunn die bombastische Show des Jahres, sparte dabei aber die Schmakerl noch auf. Die WEGOTIT-Kritik.

Als gestern (27-JUN) nach der Pause psychedelische Projektionen über den Megascreen vor Schloss Schönbrunn flossen war es klar: Wien kriegt beim Solo-Debut von David Gilmour die 08/15 Setlist vom Vorjahr und nicht die neue, für Pompeji adaptierte Version vom Tourstart in Polen: Der Syd-Barrett-Klassiker Astronomy Domine statt der Solo-Version von One Of These Days. Dazu tauschte der extrem Wortkarge Gilmour (Keine Begrüssung, nur eine Bandvorstellung und drei mal “Thank You very much indeed. Dankeschön”) auch den Solo-Song Dancing Right in Front of Me gegen die Floyd-Hymne Fat Old Sun aus. Die beiden größten Überraschungen eines 164-minütigen Sensations-Konzert das 10.000 Fans die Freundetränen in die Augen trieb.

Vom Opener 5 A.M., zu dem Gilmour überpünktlich um 20.00 Uhr mit einer Teetasse in der Hand die Bühne betrat, bis zum von Laserblitzen und Nebelschwaden begleiteten Finale Comfortably Numb begeisterte der Gitarren-Magier fast drei Stunden lang mit der bombastischsten Show des Rock. Beeindruckende Video-Collagen (Girl in The Yellow Dress) und Stroboskop-Feuerwerk (Run Like Hell) inklusive.

Trotz leichter Stimmschwächen (Today) und einem kleinen Saiten-Schnitzer (Coming Back To Life) lieferte Gilmour von neu-adaptierter Begleit-Band – Stones-Keyboarder Chuck Leavell ersetzte Jon Carin, Chester Kamen statt Phil Manzanera an der Gitarre – unterstützt das größte Lehrspiel der Rockgeschichte. Nach Instrumental-Start (5. A.M.) sowie den aktuellen Solohits Rattle That Lock und Faces of Stone zündete er schon als vierten Song, allerdings ohne die übliche Ansage, den ersten Floyd-Welthit: Wish You Were Here.

Bis zum Finale sollten bei “nur” neun Solo-Songs gleich 13 weitere Pink Floyd Klassiker – also so viele wie noch nie auf dieser Tour! – folgen! Darunter gleich drei Division-Bell-Songs, Klassiker wie Money oder Shine On You Crazy Diamond und als absolutes Show-Highlight Run Like Hell. Da schützte sich Gilmour mit cooler Sonnenbrille gegen die grelle Stroboskop-Show.

Als Zugabe ließ Gilmour dann noch die Darkside Of The Moon Klassiker Time und Breathe, sowie das ebenso erwartete wie epische Finale Comfortably Numb vom Stapel. Sein wohl legendärstes Gitarren-Solo. Da hielt es selbst das verhaltene Wiener Publikum nicht mehr auf den Plätzen.

Heute gibt’s vor Schönbrunn – den Auftrittsort hat Gilmour selbst gewählt – die Zugabe. Wohl mit One Of These Days und Dancing Right in Front of Me. Dafür gibt es noch einige wenige Restkarten an der Abendkasse.

Das war die Setlist in Wien (27-JUN-2015):
5 A.M.
Rattle That Lock
Faces of Stone
Wish You Were Here *
What Do You Want From Me*
A Boat Lies Waiting
The Blue
Money *
Us and Them *
In Any Tongue
High Hopes *
Pause
Astronomy Domine *
Shine On You Crazy Diamond *
Fat Old Sun *
Coming Back To Life *
On an Island
The Girl in the Yellow Dress
Today
Sorrow *
Run Like Hell *
Zugaben:
Time *
Breathe (Reprise) *
Comfortably Numb *

* Pink Floyd Song



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