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Gary Clark Jr und Chili Peppers als Nova Hit

Eine müde Chili Peppers Show, großes 80ies Feuerwerk bei Twisted Sister und Gary Clark Jr als absolutes Festival Highlight. Gestern (12-JUN) stieg das große Nova Rock Finale. Die WEGOTIT-Kritik.

Über 180.000 Fans, die mörderische Show von Alice Cooper und ein Sprengstoff-Gürtel bei Alligatoah als Aufreger, ein großes Lebenszeichen des Austropop und die Red Hot Chili Peppers als Grande Finale. Nova Rock, das Gestern (12-JUN) nach 4 Tagen Dauer-Musik-Feuerwerk und teilweise doch heftigen Regenschauern (11-JUN) zu Ende ging, als größtes Festival aller Zeiten.

Das mutige Konzept – mit Wanda, Seiler & Speer und der EAV statt internationalen Stars als Headliner – ging voll auf: Wanda bestätigten sich mit Kracher wie Bologna oder Bussi Baby als wichtigste Band des Jahres. Seiler & Speer lieferten vor fast 30.000 Fans mit Ham Kummst die größte Mitgröl-Hymne des Festivals und eine von Konfetti-Slaven und Feuerwerk bestimmte Mega-Show gleich dazu.

Für die größte Aufregung sorgten die deutschen Rapper von Alligatoah (Willst du). Bei der politischen Fun-Punk-Show die in einer Heißluftballon-Kulisse abgehalten wurden, trugen die Musiker Sprengstoff-Gürtel. Auch Alice Cooper wusste zu provozieren und rockte Welthits wie Poison oder School’s Out mit Guillotine, Zwangsjacke, Hilary- und Trump-Puppen und Grabsteinen. Die meisten Fans – über 45.000 vor der Blue Stage – zogen Korn, Volbeat und natürlich die Red Hot Chili Peppers.

Anthony Kiedis, Flea und Co. bestätigten bei ihrem Nova Rock Debut (!) vom Opener Can’t Stop bis zum Finale Give It Away den Ruf als eher mittelmäßige Live-Band. Mit extrem flacher Stimme und ständig den Text von Sickzetteln (!) ablesend hüpfte Kiedis vor vier Rundvideo-Monitoren relativ lustlos durch Klassiker wie Dani California oder Scar Tissue und ließ Flea nach drei Hörproben der neuen CD The Getaway (ab 17-JUN) nicht nur für die Überhits Californication und By the Way die ganze Show machen. Als Zugabe eines knapp 90-Minütigen Rock-Funk-Exzess-gab’s neben dem Live-Standard Give It Away auch den bislang auf der aktuellen Tour selten gespielten Kracher Under the Bridge, dafür ließ man aber jegliche Coverversionen außen vor. Trotzdem: Tausende Fans verließen schon vorzeitig das Festivalgelände.

So blieb Gary Clark Jr. der ganz große musikalische Abräumer des Wochenendes: Sonntag nachmittag knallte der Grammy dotierte Shooting-Star ein ebenso epochales wie lässiges Blues-Rock-Set rund um Travis County oder When My Train Pulls auf die Pannonia Fields das den Vergleich mit Hendrix bei Woodstock hochkommen ließ.

Und die 80er Jahre Kultband Twisted Sister zog zu Hardrock-Standards wie eine hochexplosive Show ab: Hunderte Stichflammen, Explosionen und Sänger Dee Snider im Dauersprint. Stimmlich war allerdings alles andere als auf der Höhe.

Für 2017 ist bereits Kultstar David Hasselhoff fixiert („Ich freue mich auf die größte Party des Jahres“), dazu hofft man auf Guns N’ Roses. Die ersten Tickets, um nur 109,90 Euro, gibt’s hier.

Das war die Setlist der Red Hot Chili Peppers in Nickelsdorf (12-JUN-2016):
Intro Jam
Can’t Stop
Dani California
Scar Tissue
We Turn Red
Snow ((Hey Oh))
Ethiopia
Nobody Weird Like Me
Josh solo/Dark Necessities
She’s Only 18
Tell Me Baby
The Getaway
Californication
By the Way
Zugaben:
Jam
Under the Bridge
Give It Away
End Jam



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