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EAV: Neue Gabalier Provokation

Lederhosen-Zombie mit Trachtenhaar!” 2015 rockte die EAV zynisch scharf in Richtung Andreas Gabalier und sorgte damit für den Austropop-Aufreger des Jahres. Jetzt, mit der seit Freitag erhältlichen Raritäten-CD Was haben wir gelacht im Rücken, provoziert EAV-Mastermind Thomas Spitzer erneut und nennt Gabalier im WEGOTIT-Interview sogar im selben Atemzug mit Hitler.

Seit Freitag gibt es eine neue EAV-CD. Was haben wir gelacht
Das ist eigentlich keine neue CD, sondern ein Sammelsurium aus uralten und zu völlig unrecht nicht erschienen Songs. Gepflegter Schwachsinn aus drei Jahrzehnten, denn ich habe 12.00 Dateien auf meine Computer. Klaus und ich habe darüber nach langer Zeit so wirklich lachen können. Aber wir sind auch zwei kindische Trotteln.

Die Songs aus dem Archiv sind dennoch aktueller denn je…
Das hat mich nicht wirklich überrascht Wir haben z.B. schon 1993 mit Mein Gott ist nicht dein Gott den Islam thematisiert. Nur hat sich keine Plattenfirma getraut das veröffentlichen getraut. Aber leider sind manche Themen langlebiger als sie sein sollten.

Wann kommt neues EAV-Material?
2017. Ich arbeite seit dem Sommer mit Hochdruck daran, denn so lange die Welt so verrückt ist wie gerade, gehen wir auch die Themen nicht aus. Je irrer die Welt ist umso fündiger werde ich, denn das kann man nicht erfinden. Damit gehen wir dann 2018 auch wieder auf Tour. Wir kündigen das mal als vorläufige Abschiedes-Tournee an. Die erste von vielen (lacht).

Einer ihrer neuen Songs heißt Am rechten Platz zur rechten Zeit. Das wird H.C. Strache freuen …
Strache wird sich über meine Beiträge sicher weniger freuen, aber ich verstehe ihr Wortspiel und es gefällt mir gut. (lacht). Ich liefere manchmal auf Facebook lustige Politik-Comics, doch die finden 50% der EAV Fans nicht so lustig und vergelten es sogar mit Morddrohungen. Weil ich den Strache und den Hofer nicht so gerne mag. Aber man muss manchmal auch auf einen Großteil seiner Klientel verzichten können.

Was erwarten Sie von der Bundespräsidenten Wahl am 4. Dezember?
Wählen muss man in jedem Fall und im schlimmsten Fall muss man das kleiner Übel wählen, aber das ist auch in den USA so. Den Weltfriedens-Erhalter sehe ich auch in der Hilary Clinton nicht. Aber wir können wenigstens noch wählen und ich hoffe, dass Österreich im dem ganzen europäischen Populisten-Rechtsruck nicht in die Vorreiter-Rolle rückt. Ich hoffe auf der Vernunft der Österreicher. Denn gibt es die Masse nicht, dann gibt es keinen Führer. Und auch keinen Verführer.

Und wenn doch Hofer gewinnt? Bleiben Sie dann für immer in Kenia?
Nein, dann wird es an der Zeit wie Don Quijote einen alten Gaul zu besteigen und als letzter Ritter zu kämpfen.

Bob Dylan wird mit dem Nobel-Preis für Literatur ausgezeichnet…
Und es ist ihm völlig egal (lacht). Ich finde das als absolut cool.

Welchen Preis sollte man ihnen geben?
Ich bin der Ansicht, dass ich viele Preise verdiene. Gibt’s eigentlich einen österreichischen Literatur-Preis? Preiswürdig bin ich auf jeden Fall. Man hat mich mal gefragt ob ich für diesen unsäglichen Amadeus ein Laudatio für einen Jung-Texter halte würde. Da bin fast an einem Schwächeanfall gestorben, denn das ist eine absolute Frechheit. Wenn es in Österreich jemand gibt der gut Texten kann, dann bin das ich. Ich brauche keine Preise, mir reicht mein Publikum. Aber vielleicht, krieg’ ich ja was wenn ich dann tot bin.

Ist Andreas Gabalier für Sie noch ein Reizthema? Einen neuen Song wert?
Er war eigentlich nie einen Song wert. Den Lederhosen-Wahn hat ja nicht er losgetreten. Immer wenn die Zeiten schlecht werden, besinnt man sich der nationalen Identität. Aber was zu viel ist zu viel. Ich hab ja 20 Jahre selbst Lederhosen getragen. Allerdings in schwarz gehalten und mit Nieten. Ich habe nichts gegen Gabalier. Jemand der vor 70.000 Leute spielt der muss gut arbeiten, andererseits hatte aber auch Hitler viele Fans gehabt. Oder der Papst.



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