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„Die Beatles rauchten immer so lustige Zigaretten“

Ruth McCartney, die Schwester der Beatles-Legende und Pauls Stiefmama Angie zeigen am 12. und 15-MAR die Beatles-Show Magical History Tour in Wiener Gasometer. Das WEGOTIT Interview über das Leben mit der Legende, die Wien-Show und die lustigen Zigaretten der Beatles.

Was dürfen sich die Fans in Wien von The Magical History Tour erwarten?
Ruth McCartney:
Das wird eine unglaubliche Beatles Experience, mit der weltbesten Tribute-Band den Cavern Beatles, einer Multimedia-Show, einer Chat-Show und vielen Privat-Fotos und unseren Insider Familien-Anektoten. Näher an den Beatles geht nun wirklich nicht!

Warum sind die Beatles heute noch immer so wichtig?
Angie McCartney:
Sie haben damals Amerika in einer Zeit des Schocks nach dem Kennedy-Attentat wieder Hoffnung gegeben und diese fröhliche Stimmung, die sie mit ihrer Musik auf die Menschen ausübten, ist auch in den heutigen Krisenzeiten noch immer mehr als aktuell. Ihre Songs zaubern der Menschheit noch immer ein Lächeln ins Gesicht. Das hält über Generationen an.

Warum gibt es aus der aktuellen Musikszene niemand der den Beatles das Wasser reichen kann?
Ruth McCartney:
Das Musikbusiness hat sich verändert. Heute lädt doch jeder illegal down. Da kann doch keiner mehr verdienen, außer mit Konzerten oder T-Shirts. Die Musik selbst ist da nur mehr ein Randprodukt. Deshalb gibt es auch keine Stars wie die Beatles oder Elvis mehr.

Wie war ihr erstes Treffen mit Paul…
Angie McCartney:
Ich war Witwe und Ruth war gerade vier als ich Pauls Vater Jim kennen und lieben lernte. Ich wusste erst gar nicht, dass er Pauls Vater war. Er machte mir einen Heiratsantrag, da läutete das Telefon und Paul war dran. Jim erzählte ihm vom Antrag und Paul setzte sich ins Auto und fuhr vier Stunden von London zu uns rauf.
Ruth McCartney: Ich habe schon geschlafen und er weckte mich auf. Ich war demetsprechend schläfrig, saß auf seiner Schoss und sagte: „Ich kenne dich, du bist auf den Postern meiner Cousine.“

War der Name McCartney in der Schule ein Handicap?
Ruth McCartney:
Vor meine ersten Schultag trommelte der Direktor vorher alle Schüler zusammen und sagte: „Wir kriegen eine neue Schülerin, sie heißt McCartney, ihr Bruder ist einer der Beatles, aber ihr lasst sie in Frieden.“ Doch damit bewirkte er natürlich genau das Gegenteil: ich wurde verhauen, meine Schulbücher wurden gestohlen, man leerte Wasser in meine Schuhe. Ich musste mich echt durchschlagen.
Angie McCartney: Gleich am ersten Schultag rief mich der Direktor an, ich solle Ruth doch heim holen. Ich dachte mir: was hat sie denn jetzt schon wieder angestellt. Dabei war sie das Opfer: manche Schüler wollten ihr die Harre abschneiden und das als Souvenir behalten.

Wie war das Leben sonst? Paparazzi vor der Haustüre? aufdringliche Reporter?
Ruth McCartney:
Es war unvorstellbar. Eines Tages, wir waren gerade beim Mittagessen, stiegen plötzlich Fans über den Hecke in unseren Garten ein und krachten durch die Glastüre in unsere Küche. So was kann man isch gar nicht vorstellen.

Wie war Paul als großer Bruder? Half er ihnen bei den Hausaufgaben, gab er ihnen Liebes-Tipps?
Ruth McCartney:
Ich habe nie nach seinen Tipps gefragt. Ich bekam sie einfach (lacht). Als Kind habe ich am Klavier geübt und war dabei furchtbar schlecht. Er setzte sich zu mir und spielte einfach mit. Daraus ist dann Golden Slumbers entstanden. Das war eigentlich meine Idee. Dazu hat er alle meine Freunde ausgecket: Sie regelrecht interviewt. Er stand da und sagte: „So du willst also mit meiner kleinen Schwester ausgehen: Wann bringst du sie heim? Womit verdient dein Vater sein Geld? Willst du mal studieren? Was ist dein Lebensziel“ Er hat damit viele verschreckt (lacht).

Und wie war eigentlich John Lennon?
Ruth McCartney:
Er war leicht verrückt, man wusste nie, wie er gerade drauf ist. Er hatte ja keine Familie und sehnte sich aber danach und deshalb übernachtete er oft bei uns. Meine Mum wusch dann seine Wäsche und kochte.
Angie McCartney: Eines Tages saß er mit Paul und Jim beim Frühstück, hob die Hand und sagte nur „Tee!“ . Da musste ich ihn zurechtweisen. „In diesem Haus sagt man immer noch Bitte“: Daraufhin entschuldigte er sich minutenlang. (lacht)

Angie, waren sie als Mutter denn niemals besorgt, dass die wilden Beatles ein schlechter Einfluss für die kleine Ruth wären?
Angie McCartney:
In der Früh musste ich oft die Aschenbecher ausleeren und lange lüften, weil sie wieder diese lustigen Zigaretten geraucht hatten. Denn das sollten weder unsere Putzfrau und schon gar nicht meine Tochter sehen.

Was ist heute ihr Verhältnis zu Paul?
Ruth McCartney:
Ich sehe ihn kaum, denn er ist ja ständig auf Tour. Wir sehen uns jetzt eigentlich öfter auf Facebook oder Skype als in Echt (lacht).



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