Schräg, schräger, David Bowie. ★ Blackstar, das heute (08-JAN) an seinem 69. Geburtstag veröffentlichte Album, ist alles andere als Radio-tauglich.
Heute (08-JAN) wird Pop-Chamäleon David Bowie 69 Jahre jung und erfindet sich einmal mehr neu: Nach den Rock-Hymnen der 70er Jahre (Space Oddity), den Pop-Erfolgen der 80er (Let’s Dance) und dem bahnbrechende Industrial-Sound der 90er (Outside) liefert der Megastar (100 Millionen verkaufte CDs) mit dem neuen Album ★ Blackstar sein gleichsam mutigstes wie umstrittenstes Werk. Denn ★ Blackstar ist keine Pop-CD, sondern ein sperriger Mix aus Jazz, Elektronik und Krautrock. Schon der Titel-Track Blackstar dauert zehn Minuten – und verwirrt mit gespenstischer Elektro-Rhythmen und ständigen Tempi-Wechsel. Dazu gibt’s brachiale Drum&Bass-Einlagen (Sue) oder schräge Saxophon-Elegien (Tis A Pity She’s A Whore). Allesamt schwer verdauliche Kunst.
Jubelt der Feuilleton („Ein grandioses Alterswerk”), so verweigern die Hitradios durchwegs den sperrigen Sound – und das zurecht. Doch das ist aber ganz im Sinne des Erfinders, wie Bowie verrät: „Mit Pop-Hits wie Let’s Dance hatte ich ja einst die selbe Mainstream-Käufer wie Phil Collins erreicht, doch wer will das schon?“